Montag, 23. April 2007

Lebenszeichen aus Liaocheng

Lebenszeichen aus Liaocheng


16.4.07:

Heute wurde es ernst.
Zunächst mussten wir ein vielseitiges chinesisches Frühstück überstehen ( zum Beispiel: Gebackene Eier, Spiegeleier, warme Bohne, Reissuppe, Fleischklöße, verschiedenes, warmes Gemüse, Dampfnudeln mit Gemüse und Fleisch gefüllt und vieles mehr......). Dazu hatten wir eine Viertelstunde Zeit.
Anschließend brachte uns unser Bus zur Middle High School Number One.


Freudig wurden wir von den Gastkindern erwartet und es kam zum ersten Photoshooting. Es sollte nicht das Letzte sein. Die halbe Schule hing an den Fenstern und winkte uns begeistert. Die Lehrer wurden offiziell vom Schulleiter begrüßt. Die Schüler gingen zum ersten Mal mit ihren Gastkindern in echten chinesischen Unterricht.

Info (Nur damit Ihr wisst, was unsere Schüler mitmachen):

  • Schule in China beginnt um 7.30 Uhr
  • Unterricht (45-Minuten-Takt) /Frontalunterricht
  • Die Stunde beginnt mit einem gemeinsamen laut von den Chinesen gesungenem Lied.
  • Der Lehrer (Bsp.: Biologiestunde) unterrichtet mit einem Computer und zeigt wichtige Informationen mit einem Beamer an einer Leinwand.
  • Die Schüler wiederholen im Chor wichtige Lerninhalte gemeinsam.
  • In einer Klasse sitzen mehr als 60 Schüler hochkonzentriert auf schmalen Holzbänken. Ihre Materialien für alle Fächer liegen direkt vor ihnen auf dem Tisch.
  • In der Pause stellen sich alle Schüler auf und joggen gemeinsam mit lauten Schlachtrufen um die Schule. Dann haben sie noch ein wenig Freipause.
  • Zum Mittagessen gibt es die Möglichkeit in der Schulkantine zu essen oder nach Hause zu fahren.
  • Die Schule endet für die Klassen 7 - 9 um 17.00 Uhr am Nachmittag. Für die Schüler in den Klassen 10 - 13 endet der Unterricht in der Regel um 21.30 Uhr.
  • In der Middle School Number One haben die Schüler nur einen Sonntag im Monat frei.

Was uns am meisten verwundert ist, dass die Schülerinnen und Schüler einen ausgeglichenen, fröhlichen und motivierten Eindruck machen. Vielleicht liegt es am vielen Sport und Singen?

Unser erster Tag in der Schule war ein reiner Hospitationstag. Hier hatten wir die Gelegenheit die vielfältigen Unterschiede zu unserem Schulsystem kennen zu lernen.

Unsere deutsche Delegation weiß jetzt, was es heißt "berühmt zu sein".

Überall wurden wir mit Applaus empfangen. Die Schüler beantworteten viele Fragen auf Englisch. Wir sangen sogar in einer englischen Unterrichtsstunde "O Tannenbaum" und mussten ständig Autogramme geben (besonders Tim, die Chinesinnen meinen: "He looks like Beckham!")

Zum Abendessen waren wir zu einem rauschenden Welcome-Dinner mit Begrüßungsansprachen wichtiger Persönlichkeiten aus Politik und Schule eingeladen.



17.4.07:

Unser großes Highlight: Empfang der deutschen Delegation beim Bürgermeister im Rathaus.

Nach den offiziellen Ansprachen tauschten wir Gastgeschenke aus. Ein Kamerateam des chinesischen Fernsehens und zahlreiche Photografen sorgten dafür, dass wir uns wie VIPs fühlten. Das abschließende Gruppenphoto vor dem Rathaus beendete den offiziellen Empfang.

Anschließend fuhren wir zurück zur Schule. Die Schülerinnen und Schüler gingen wieder in ihre Klasse und die Lehrer bekamen eine Führung durch Schule und das Schulmuseum.

Mittags stand Inlineskaten auf dem Programm. Am Abend haben unsere großen Schüler einen Stadtbummel gemacht. Mit den Kleineren unternahmen die Gastfamilien vielfältige Dinge.

18.4.07:

Auf die meist gestellte Frage unserer Schüler: "Was machen wir denn jetzt?" kam die gewohnte Antwort: "Wir wissen es leider auch nicht!" Denn unser Tagesablauf ist für alle immer eine einzigartige Überraschung."

Heute stand der Besuch zweier Kindergärten auf unserem Vormittagsprogramm. Die kleinen Chinesen berührten unsere Herzen. Sie tanzten, sangen, spielten, musizierten auf Geige und Kontrabass. Sie fuhren Rollerskates, machten Tanzgymnastik, malten, bauten .........

Auch hier konnten wir uns den Gegensatz zwischen großer Disziplin und beeindruckendem Können, aber auch kindlicher Unbeschwertheit und Freude kaum erklären. Wir waren bezaubert!

Nach dem wir wie immer essen, essen, essen durften (mussten!), teilte sich unsere Gruppe. Die Großen stellten sich bei strahlendem Sonnenschein einem Fußballspiel mit den altersgleichen Chinesen. Sie haben sich gut geschlagen. Die Kleineren warteten in der Aula auf den Beginn des Begrüßungsfestes. Welches Programm uns hier geboten wurde, kann man nicht mit Worten beschreiben. Die Kostüme, die strahlenden Gesichter der Kinder, das höchste Niveau aller Darbietungen rührte uns fast zu Tränen. Unser Auftritt wurde trotzdem von den Chinesen mit tosendem Applaus unterstützt und belohnt! Unsere europäischen Beiträge - obwohl ziemlich improvisiert - fanden bei unseren Gastgebern und beim anwesenden amerikanischen Schulleiter ebenfalls höchstes Lob.

Der Tag wurde für uns wieder beschlossen mit Essen und "gang bei"!


19.4.07:

Heute wurde uns ein Relaxingprogramm angekündigt. Nach diesem sitzen wir dem Zusammenbruch nahe in unserem Hotelzimmer und versuchen die letzten Zeilen zu verfassen. Also in Kurzform (wir bitten um Verständnis!):

  • Stadtmuseum: The history and der future of Liaocheng
  • Schiffahrt auf dem Stausee
  • Besichtigung des historischen Stadtturms in der Mitter der Altstadt

  • Essen in einem Restaurant: Feuertopf (chinesisches Fondue)
  • Vergnügungspark
  • Besichtigung eines typischen chinesischen Gartens mit Klettermöglichkeiten.
  • Essen i einem der besten Restaurants der Stadt, Abschliedsessen für den Schulleiter aus Chonnecticut

Das war es für heute, es ist 21.30 Uhr.

Wir melden uns in zwei Tagen noch einmal aus Liaocheng und grüßen alle ganz herzlich.

Sabine Dörhöfer-Krämer Yann kämpf
Monika Hein

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Bemerkung: Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass Sie so lange auf die nächsten Artikel warten mussten, ich konnte leider nicht ins Internet.
Nun warten jedoch eine Haufen spannende, aufregende und atemberaubende Berichte(sehr viele Bilder) auf Sie.

Viel Spaß beim Lesen

Yann Kämpf